Literarische Abende: Gabriela Wiener

Literarische Abende: Gabriela Wiener

GESPRÄCH UND LESUNG: GABRIELA WIENER „UNENTDECKT“

By Instituto Cervantes Berlin

Date and time

Monday, May 26 · 7 - 8:30pm CEST

Location

Instituto Cervantes Berlin - Das spanische Kulturinstitut

Rosenstraße 18 10178 Berlin Germany

About this event

  • Event lasts 1 hour 30 minutes

Welche Spuren hinterlässt koloniale Gewalt?

“Ein Ururgroßvater ist kaum mehr als eine Spur in einem Leben, es sei denn, er hat läppische viertausend präkolumbianische Objekte mit nach Europa genommen. Und wenn seine größte Leistung darin besteht, Machu Picchu nicht entdeckt zu haben, aber fast.” – Gabriela Wieners provokanter autobiografischer Roman ist eine intime Geschichte aus dem Familienarchiv, die auch die Geschichte eines ganzen Kontinents ist.

Die heiligen Orte in den Anden beherbergten einst wertvolle Grabbeigaben. Heute findet man sie in den großen Sammlungen europäischer Museen. Dort wird Gabriela Wiener mit ihrem Erbe konfrontiert: Ausgerechnet ihr Ururgroßvater Charles Wiener, ein jüdisch-österreichischer Forscher, erbeutete im 19. Jahrhundert Tausende Artefakte. Als sie der väterlichen Linie ihres Stammbaums nachgeht, stößt sie auf patriarchale Heldenerzählungen: die Legende des bescheidenen Deutschlehrers, der über Nacht zu Indiana Jones wird, aber in Peru Frau und Kind zurücklässt. Und die Parallelbeziehung ihres Vaters, in der dieser mit Vorliebe eine Augenklappe trug. Werden Vorstellungen von Liebe und Lust weitergetragen? – Ausgehend von ihrem Nachnamen wird Gabriela Wiener nicht nur zur Chronistin von Kolonialverbrechen, sondern auch zur Erzählerin ihrer selbst.

Geboren 1975 in Lima, Gabriela Wiener ist eine peruanische Schriftstellerin und Journalistin. Zu ihren Büchern gehören Nueve lunas, ein Memoir über Schwangerschaft, und Sexografías, eine Essay-Sammlung über die zeitgenössische Sexkultur. Für eine Reportage über Gewalt gegen Frauen wurde Wiener mit dem peruanischen Nationalen Journalistenpreis ausgezeichnet. Ihr autobiografischer Roman Unentdeckt stand 2024 auf der Longlist für den International Booker Prize und wird in 8 Sprachen übersetzt.



¿Qué huellas deja la violencia colonial?

“Un tatarabuelo es poco más que una huella en la vida, a no ser que se haya llevado a Europa la friolera de cuatro mil objetos precolombinos. Y si su mayor logro no es haber descubierto Machu Picchu, pero casi”. - La provocadora novela autobiográfica de Gabriela Wiener es una historia íntima del archivo familiar, que es también la historia de todo un continente.

Los lugares sagrados de los Andes albergaron antaño valiosos objetos funerarios. Hoy se encuentran en las grandes colecciones de los museos europeos. Allí, Gabriela Wiener se enfrenta a su herencia: Su tatarabuelo Charles Wiener, un explorador judío-austríaco, saqueó miles de objetos en el siglo XIX. Al rastrear la línea paterna de su árbol genealógico, se topa con historias de héroes patriarcales: la leyenda del humilde profesor alemán que se convierte en Indiana Jones de la noche a la mañana, pero deja atrás a su mujer y a su hijo en Perú. Y la relación paralela de su padre, que prefería llevar un parche en el ojo. ¿Se transmiten las ideas del amor y la lujuria? - A partir de su apellido, Gabriela Wiener no sólo se convierte en cronista de los crímenes coloniales, sino también en narradora de su propia historia.

Nacida en Lima en 1975, Gabriela Wiener es una escritora y periodista peruana. Entre sus libros figuran Nueve lunas, un libro de memorias sobre el embarazo, y Sexografías, una colección de ensayos sobre la cultura sexual contemporánea. Wiener fue galardonada con el Premio Nacional de Periodismo de Perú por un reportaje sobre la violencia contra las mujeres. Su novela autobiográfica Unentdeckt fue finalista del Premio Internacional Booker 2024 y ha sido traducida a ocho idiomas.

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